Für Veränderungen ist es nie zu spät
Woran merken wir es eigentlich? Nichts tut weh, nichts schmerzt, keine Not und auch kein anderes eindeutiges Signal lässt uns aufmerken. Im Gegensatz zu den Anzeichen, die die Natur vorgesehen hat, um uns zu mahnen anzuhalten, wenn wir es sportlich übertreiben, gibt es für notwendige Veränderungen oft kein konkretes Anzeichen. Das ist schade. Zwar gibt es Indizien wie ein sich langsam einschleichendes Unwohlsein, eine sich immer weiter verstärkende Lustlosigkeit oder ein sich Stück für Stück verlierender Elan. Wenn wir sie allerdings nicht auch als solche wahrnehmen und die richtigen Schlüsse aus ihnen ziehen, wird es uns ergehen wie dem berühmten Frosch, der den rechtzeitigen Sprung aus dem sich langsam aufheizenden Wasser verpasst. Mir kommt der Mensch häufig wie ein Gewohnheitstier vor, welches sich lieber mit den Umständen arrangiert, als einen anderen Weg einzuschlagen.
Das ist nicht gesund. Denn auch wenn die Indizien nicht immer augenfällig und die Warnsignale sehr leise sind, so heißt das nicht, dass alles bleiben sollte, wie es ist. Wer aufmerksam in sich hineinhorcht und sensibel für das ist, was er fühlt, wird feststellen, dass es manchmal Zeit ist, sich Neuem zu stellen. Dafür ist es nie zu spät und man niemals zu alt. Ich bin überzeugt, „besser spät, als nie“ ist ein besseres Motto als „nur weiter so“. In Frage stellen, überprüfen, korrigieren. Wann, wenn nicht jetzt? Ist alles gut, ist es ok. Wenn nicht, dann los! Was hält uns davon ab, das Ruder umzulegen und eine neue Richtung einzuschlagen? Ob „Zurück zu den Wurzeln“ oder „Auf zu neuen Ufern“ spielt am Ende keine Rolle. Wichtig ist nur, dass wir etwas ändern. Damit die Dinge wieder Spaß machen, wir uns wohl fühlen und unser Elan neu entflammt. Dafür ist niemand anderer verantwortlich als wir selbst.
Love it, leave it, change it – mehr Optionen gibt es nicht. Und um zu vermeiden möglicherweise als der Schuster mit den sprichwörtlich schlechtesten Schuhe zu wirken, werde ich mir meine eigenen einmal intensiv betrachten. Ich bin gespannt, was ich entdecke.