Wissenstransfer

Wie müsste ein Wissenstransfer sinnvoll gestaltet sein? Voraussetzung ist, dass das explizites wie implizite – und für den Erfolg eines Unternehmens kritische – Wissen, bereits frühzeitig gesichert und geteilt wird.

Regelmäßiger Austausch

Innerhalb aller wichtigen Unternehmensprozesse sollten Arbeitsschritte implementiert sein, die zu einem regelmäßigen Wissens- und Erfahrungsaustausch auffordern. Die Umwandlung von impliziten in explizites Wissen muss fester Bestandteil einer Unternehmenskultur werden. In den Unternehmensleitlinien sollten Grundsätze wie „Wir wollen kein Wissen (mehr) verlieren.“ und „Wir wollen voneinander lernen und unser Wissen vermehren.“ fest verankert werden.

Hemmnisse bei der Wissensweitergabe

Das alles nützt jedoch nur, wenn auch mögliche Hemmnisse und Schwierigkeiten beim Wissenstransfer berücksichtigt werden. Dies können neben anderen zum Beispiel sein:

  • eine fehlende Einsicht in die Wichtigkeit von Wissensmanagement bei Mitarbeitern und Management
  • Maßnahmen, die zu ‚einfach‘ sind für Technikfreaks mit IT-Background (Word, Excel zu profan)
  • Maßnahmen, die zu ‚kompliziert‘ sind für Anwender ohne IT-Background (SharePoint o.ä.)
  • „Was kann/weiß ich schon Besonderes?“ – die Betrachtung von Wissen als Selbstverständlichkeit
  • „Warum anderen davon erzählen?“ – das Zurückhalten von Wissen aus Scheu oder Absicht (Angst vor Machtverlust)
  • Workshopformate und -methoden zur Wissenserhebung die an der Zielgruppe vorbei konzipiert werden- Techniker können ggf. mit Flipchart und ‚World Café‘ nichts anfangen, während Verwaltungsmitarbeiter zu ‚Design Thinking‘ oder ‚Gamification‘ – Ansätzen keinen Zugang finden
  • Statische Wissensmanagement Werkzeuge, die nicht motivierend genug für einen Eigenbeitrag sind oder auch jungen Mitarbeitern zu altbacken erscheinen
  • Abschottung statt Öffnung, Bereichs- statt Unternehmensdenken, Starrsinn statt Agilität
  • eine schwierige generations- / fachbereichs- / hierarchieübergreifende Kommunikation
  • „Einschenkt is“ statt “O‘zapft is“ – der Umgang mit Wissen hat mehr Input- als Collaboration-Charakter
  • Fehlende Kenntnisse oder Konkretisierung über und von Wissens- und Digitalisierungsmaßnahmen: „Wat de Bua nich kennt, dat fret he nich.“
  • eine schwierige Messbarkeit des Erfolges und Nutzens von Wissensmaßnahmen
  • etwaige rechtliche Grenzen bei der Wissensweitergabe

Generation Kommunikation

Kommunikation ist individuell

Bei der Übertragung von Wissen auf neue Mitarbeiter, Rückkehrer oder Wiedereinsteiger müssen deren individuelle Lernprozesse und ihr unterschiedliches Kommunikationsverhalten berücksichtigen werden. Menschliche Fähigkeiten und Kompetenzen folgen bei einer Anpassung im Regelfall gewissen Prinzipien und werden nicht selten durch unterschiedliche Befindlichkeiten in der jeweiligen Situation begleitet.

Ein intensiver persönlicher Austausch ist, über die – digitale wie analoge – Dokumentation hinaus, für den generationsübergreifenden Wissenstransfer unerlässlich. Nicht umsonst sagte schon Heinrich von Kleist in seiner Abhandlung „Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden“ (1805), dass „Wenn du etwas wissen willst und […] nicht finden kannst, so rate ich dir, mein lieber, sinnreicher Freund, mit dem nächsten Bekannten […] darüber zu sprechen.“ Er befand, dass, in Anlehnung an die französischen Redewendung „ l’appétit vient en mangeant“, es für die Entwicklung von Wissen heißen müsste: „l’idee vient en parlant“. Um Gedanken zu entwickeln, sie aufzubereiten und konkretisieren, sei es wichtig sie gegenüber anderen auszusprechen. Denn dies sorge einerseits für Klarheit bei einem selbst und lasse andererseits andere an dem eigenen Wissen teilhaben.

Eine optimale Kommunikation zwischen den am Wissensprozess Beteiligten ist entscheidend für dessen Erfolg.

Rufen Sie mich an, wenn Sie die Sicherung und den Transfer von Wissen in Ihrem Unternehmen erfolgreich gestalten wollen. Managen Sie Ihr Unternehmen mit Wissen. Ich unterstütze Sie gern: 0173 649 19 47.